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Conradin Kreutzer (* 22. November 1780 in der Thalmühle bei Meßkirch im Fürstentum Fürstenberg; † 14. Dezember 1849 in Riga) war ein deutscher Musiker, Dirigent und Komponist. Er war wie Louis Spohr oder Albert Lortzing ein typischer Vertreter der Frühromantik und des musikalischen Biedermeier. Zu seinen bis heute bekannten Werken gehören die Oper Das Nachtlager in Granada und die Schauspielmusik zu Ferdinand Raimunds Verschwender (insbesondere das Hobellied).
Conradin Kreutzer kam 1789 in die Lateinschule der Benediktinerabtei Zwiefalten (wo er noch bei dem Komponisten Ernest Weinrauch Unterricht erhalten hat) und wechselte dann 1796-99 wegen der Kriegswirren in die Prämonstratenserabtei Schussenried, wo er noch den berühmten Organisten Wilhelm Hanser erlebte. Ab 1799 studierte er an der Universität Freiburg auf Wunsch seines Vaters Jura.
Nachdem sein Vater 1800 gestorben war, begann er seine musikalische Karriere. Er hatte bereits während seiner Schulzeit neben Klavier und Orgel auch Klarinette, Oboe und Violine zu spielen gelernt und wurde auch durch Unterricht in Gesang und Musiktheorie gefördert. Bereits in seiner Freiburger Zeit komponierte er eine kleine einaktige Oper.
Über Kreutzers Verbleib zwischen 1801 und 1804 ist nicht viel bekannt, er soll sich in dieser Zeit in der weiteren Umgebung seiner Heimatstadt Meßkirch, in der Schweiz und in Konstanz aufgehalten haben.
Im August 1804 zog er nach Wien, wo er Kompositionsschüler von Johann Georg Albrechtsberger, einem der Lehrer Beethovens, wurde. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in Wien zunächst als Musiklehrer. In dieser Zeit schrieb er eine Reihe von Singspielen und Opern. Von 1810 bis 1812 reiste er unter anderem als Klavier- und Panmelodicon-Virtuose durch die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und die Niederlande, teils begleitet von Franz Leppich, dem Erfinder dieses halbmechanischen Instruments. Nachdem 1812 die erste Vertonung der Oper Conradin kurz nach der Neueröffnung des Hoftheaters 1812 in Stuttgart uraufgeführt worden war, trat er als Nachfolger Franz Danzis die Stelle des Stuttgarter Hofkapellmeisters an, die er bis im Sommer 1816 innehatte. Nach längeren Aufenthalten in der Schweiz – seine erste Frau Anna Huber, mit der er die Tochter Cäcilie hatte, stammte aus Glattfelden – reiste er u. a. nach Leipzig und Berlin und ließ 1818 im Prager Ständetheater seine Oper Orestes erstmals aufführen.
Zwischen 1818 und 1821 hatte er die Position eines Kapellmeisters bei Karl Egon II. zu Fürstenberg in Donaueschingen, suchte aber wegen starker Isolation in der weit abgelegenen Provinz auf der Baar bald nach einer anderen Anstellung.
Im Dezember 1822 erhielt er die Stelle eines Kapellmeisters am Kärntnertortheater in Wien, die er bis 1827 bekleidete. Nach seinem zweiten Aufenthalt in Paris (1827) wurde er 1829 bis 1830 sowie von 1836 bis 1840 nochmals Kapellmeister an der Wiener Hofoper, wechselte aber für die Jahre 1833 bis 1836 an das Theater in der Josefstadt. In diese Zeit fallen seine wichtigsten musikdramatischen Produktionen wie Melusina (1833, Uraufführung im Königsstädtischen Theater Berlin, Wiener Erstaufführung 1835), Das Nachtlager in Granada (1834) und die Musik zu Ferdinand Raimunds „Original-Zaubermärchen“ Der Verschwender.
1840 verließ Kreutzer Wien und begleitete seine ältere Tochter Cäcilie, eine Sängerin, auf deren Gastspielreisen nach Braunschweig und mehrere andere Theater. Seine letzte feste Stelle hatte er von 1840 bis 1842 als städtischer Musikdirektor zu Köln. Um 1842 verlieh ihm die Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli die Ehrenmitgliedschaft. 1842 verließ er Köln und begleitete diesmal seine jüngere Tochter Marie (aus der Ehe mit Anna geb. Speil von Ostheim), die ebenfalls Sängerin war, auf deren Gastspielreisen. Er dirigierte unter anderem in Mainz, Wiesbaden, Paris, Hamburg, Graz, Prag und Belgien und rechnete neuerlich mit Anstellungen in Stuttgart oder Wien.
Er hielt sich in dieser Zeit in verschiedenen Städten auf, so unter anderem in Frankfurt (Oder), Graz, Detmold und Riga. Nachdem Kreutzer während des Aufenthaltes in Riga, wo er kaum mehr dirigierte und überwiegend als Musiklehrer tätig war, von der Entlassung seiner Tochter wegen einer misslungenen Aufführung erfahren hatte, erlitt er einen Hirnschlag und starb wenige Tage später. Sein Grab befindet sich in Riga bei der St.-Franziskus-Kirche.
Kreutzers Schaffen erstreckte sich auf verschiedene Genres der Musik: Er schuf rund 50 Bühnenwerke, Werke für Kammermusik, Kirchenmusik und Lieder. In der breiten Bevölkerung waren seine Chorkompositionen, vor allem für Männerchor, in denen er vielfach Gedichte von Ludwig Uhland vertonte, ausgesprochen verbreitet.
Seine Bedeutung wird in der Enyclopädie der gesamten musikalischen Wissenschaft von 1837 so beschrieben:
„Als Componist steht er in der Reihe der Beliebtesten seiner Zeitgenossen. Er weiß die Melodik des italienischen Styles mit französischer Eleganz und deutscher Kraft zu vereinen. Gesang ist immerdar der alles umschliengende Zaubergürtel, der eben sowohl in seinen reizenden Cantilenen als vielstimmigen Combinationen sich entfaltet.“
Im Kirchenkonzert 2012 führten Chor & Orchester St. Magnus die 5-stimmige "Missa di Sancti Conradi" auf, die Kreutzer zu Ehren seines Namenspatrons komponiert.
Hier geht es zum Mittschnitt der Messe.